2023
1,5 Std.
14/12 Euro
Der Hamburger Hafen im ungleichen Welthande
Woher stammt unser Kaffee, wo verbirgt sich das weltweit größte Lager für Orientteppiche, und wieso hat das bitterarme Liberia eine der größten Handelsflotten? Eine Fahrt hinter die Kulisse aus Backsteinmauern und Containerbrücken. Es geht um Waren wie Kaffee und Kakao, Sojabohnen und Bananen, Jeans und Rüstungsgüter. Die Fahrt veranschaulicht die Hintergründe des Welthandels mit Afrika, Asien und Lateinamerika. Sie erklärt, warum Kaffee und Kakao so billig geworden sind, warum Schrott ein Exportschlager ist und wer an dem extrem ungleichen Handel zwischen Nord und Süd verdient.
Hafengruppe Hamburg
2023
11. bis 13. Oktober 2023
09:15 bis 16:15 Uhr
3 Tage
92 Euro
Eine Spurensuche in Hamburg
Die Nama nennen ihn !Gam-#Wi, die Ovaherero bezeichnen das Ungeheuerliche mit dem Ausdruck Otjitiro otjindjandja tjo Ovaherero: Der Völkermord im damaligen Deutsch-Südwestafrika, dem heutigen Namibia, begangen von deutschen Kolonialsoldaten. Welche Rolle spielt(e) Hamburg – damals und heute? Drei Tage mit Exkursionen, Diskussionen und Filmen erwarten Sie.
Hamburger Volkshochschule in Kooperation mit dem Bildungsbüro Hamburg e.V.
2023
1,5 Std.
Wilsonstraße 64-68, Hamburg-Jenfeld, Bushaltestelle (direkt nebenan): Köpenicker Straße
nach Absprache
Koloniale und nationalsozialistische Verflechtungen im Jenfelder Au
Wir begehen das Gelände der ehemaligen Lettow-Vorbeck-Kaserne, benannt nach dem rechtsextremen General Paul von Lettow-Vorbeck (1870-1960) in Hamburg-Jenfeld. Dort begegnen uns Askari aus Terrakotta, gemalte Friedenstauben und Bundeswehrsoldaten. Fassadenmedaillons “schmücken” Kasernengebäude, darunter auch Lothar von Trothas Porträt. Im Haus des Völkermörders gehen Studierende der Bundeswehr Universität ein und aus. Lothar von Trotha (1848-1920), der Kommandeur der Schutztruppe in “Deutsch Südwestafrika”, dem heutigen Namibia, erließ den „Vernichtungsbefehl” gegen die OvaHerero und Nama. Das denkmalgeschützte Ensemble von Kolonialdenkmälern, Kasernengebäuden und dem Exerzierplatz aus der Zeit des Nationalsozialismus befindet sich heute inmitten des neuen Wohngebiets Jenfelder Au. Wie gehen die Stadt und die Bundeswehr-Universität heute mit den mächtigen Spuren um, welche Forderungen gibt es von Verbänden der OvaHerero und Nama und postkolonialen Initiativen? Wir beleuchten auch die Verflechtungen von Kolonialismus und Nationalsozialismus sowie die aktuelle Debatte rund um die historische und erinnerungspolitische Einordnung der Shoa und der Kolonialverbrechen.
Bildungsbüro Hamburg e.V.
2023
2,5 Std.
Eingangsportal Hamburger Rathaus, Rathausmarkt 1, 20095 Hamburg
Für Gruppen nach Absprache
Hamburg, das Tor zur kolonialen Welt: Wir starten am Rathaus und der Handelskammer und begeben uns auf Spurensuche einer Epoche, die im Stadtraum häufig verdrängt, machmal auch nostalgisch verklärt oder gar glorifiziert wird. Die Tour beleuchtet nicht nur sichtbare Zeichen wie Fassadenreliefs und Straßennamen, sondern auch Leerstellen der kolonialen Geschichte und Gegenwart. Auf unserem Weg hören wir von den Geschäften der kolonialen Global Player und dem Widerstand in den koloniserten Gebieten. Wir nehmen auch Hamburgs Selbstbild, seine Erinnerungskultur und seine Versuche, die Stadt zu dekolonisieren, unter die Lupe. Ein Geschichtsbewusstsein von vorgestern für die Stadt von morgen präsentieren insbesondere die Speicherstadt und die HafenCity: Zwischen alten Backsteinbauten und glitzernden Fassaden rückt die Stadt Kakao, Kaffee und andere »Kolonialwaren« ins Blickfeld, ebenso wie Kolumbus und Konsorten. Sie verharmlost koloniale Gewalt und betreibt Marketing mit Kolonialflair. Der Weg führt uns durch die Innenstadt über die HafenCity ins Kontorhausviertel, wo die Tour endet.
Bildungsbüro Hamburg e.V.
2023
21.3.2023
19 Uhr
2 Stunden
Der Zoom-Link wird nach erfolgreicher Anmeldung weniger Tage vor Veranstaltungsbeginn zugesendet.
6 Euro
Dr. Philipp Dorestal stellt im Rahmen des Black History Month das neu herausgegebene und neu edititierte Werk von Cyril Lionel Robert James vor: Die schwarzen Jakobiner. Toussaint Louverture und die Haitianische Revolution.
Es war der einzige erfolgreiche Aufstand in der modernen Geschichte, in der versklavte Menschen aus eigener Kraft ihre Freiheit und Unabhängigkeit erkämpften. Die Revolution in der französischen Kolonie Saint Domingue von 1791 ist einmalig in der Geschichte und führte 1804 zur Unabhängigkeit Haitis. Das Buch »Die schwarzen Jakobiner« gehört immer noch zu den einflussreichsten Darstellungen dieser Ereignisse. Mehr als 80 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung 1938 ist »The Black Jacobins« weiterhin ein Standardwerk, das seither zahlreiche Neuauflagen und Übersetzungen erlebt hat.
In seinem Buch klagt C.L.R. James die rassistische Struktur der Kolonialgesellschaft des damals französisch besetzten Haiti an. Er rekonstruiert die revolutionären Ereignisse und erzählt sie aus der Perspektive linker Geschichtsschreibung neu. Mit seinem Buch leistet er einen unschätzbaren Beitrag dazu, die Haitianische Revolution als Ereignis von welthistorischer Bedeutung zu begreifen.
Lange vergriffen, erscheinen die »Schwarzen Jakobiner« nun in einer von Jen Theodor durchgesehen und ergänzten Übersetzung. Herausgegeben von Philipp Dorestal und Çigdem Inan.
Philipp Dorestal & Çiğdem Inan (Hrsg.)
C.L.R. James: Die schwarzen Jakobiner
Toussaint Louverture und die Haitianische Revolution
Veröffentlichung: 21. September 2021, Seiten: 364, 2. Auflage 2022
Bildungsbüro Hamburg e.V. in Kooperation mit der Hamburger Volkshochschule
2023
31. 10. 2023
14 Uhr
2,5 Std.
Haupteingang des Hamburger Rathauses, Rathausmarkt 1
15/12/7 Euro
Erkundungsrundgang in Hamburgs City
In der Stadtmitte bildet das Rathaus Hamburg eine enge Symbiose mit der Handelskammer, Politik mit Börse, Senator gleich Handelsherr, Pfeffersack gleich Syndicus. Um dieses Machtzentrum herum gruppieren sich Kontorhäuser und Kreditinstitute der Merchant Bankers; Kolonialwarenläden bieten ihre Waren noch heute feil. In Schaufensterauslagen, an Fassaden, vor Hauseingängen studieren wir Waren und Symbole, die fortwährend die Weltgeltung der Kolonialmetropole herauf beschwören. Zwischen der »Afrikanischen Frucht-Compagnie« und dem neuen »Kolonialwarenmarkt« passieren wir prachtvolle Gebäude, die »Sudanhaus«,»Afrikahaus« und »Chilehaus« heißen. Wie geht Hamburg mit der kolonialen Geschichte der Stadt um?
Die Tour wird finanziell unterstützt aus Mitteln der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg.
Arbeitskreis HAMBURG POSTKOLONIAL und Bildungs-
büro Hamburg e.V.
5. Mai 2024
14:00 Uhr
2,5 Std.
Vor dem Laden des Zigarrenmachers, Alte Königstr. 5, Hamburg-Altona (nahe S-Bahn Königstr.)
18/14/8 Euro
Prächtige Elbparks, herrschaftliche Villen, repräsentative Kontorhäuser, rentable Manufakturen und einträgliche Schiffswerften gehörten zur Lebenswelt der global agierenden Kaufmänner in Altona. Wir begeben uns auf die
Spuren der Kolonialhandelsherren und Menschenhändler. Wir werfen einen prüfenden Blick auf Warenströme und
Handelsbilanzen, ebenso auf die Biographien zwischen hochtönenden Revolutionsideen hier und skrupellosen Geschäftspraktiken in Übersee. Wir spüren den Schicksalen derjenigen nach, die dabei versklavt und kolonisiert wurden und derjenigen, die gegen das koloniale Unrecht aufstanden. Wir hören Geschichten von den Arbeitswelten
am Elbufer, von den Parklandschaften am Elbhang, wir betrachten die Chiffren des Altonaer Rathauses und studieren die verwitterten Grabsteine auf den historischen Friedhöfen im Schleepark und an der Christianskirche.
(Sternchen) Caspar Voght (1752-1839), Kaufmann in Altona Altona im transatlantischen Menschenhandel
Treffpunkt: Vor dem Laden des Zigarrenmachers, Alte Königstr. 5, Hamburg-Altona (nahe S-Bahn Königstr.)
Dauer: 2,5 Std. Kosten 18/14/8 Euro
Leitung: Hannimari Jokinen
Veranstalter Arbeitskreis HAMBURG POSTKOLONIAL und Bildungsbüro Hamburg
Mit Anmeldung!
Die Tour wird finanziell unterstützt aus Mitteln der Landeszentrale für politische Bildung Hamburg.
Arbeitskreis HAMBURG POSTKOLONIAL und Bildungs-
büro Hamburg e.V.