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Willkommen auf Decolonizing Hamburg!
Hier gibt es Nachrichten, Informationen und Veranstaltungshinweise rund um das Thema Dekolonisierung und Postkolonialität in Hamburg und darüber hinaus. Du kannst auch eine kostenlose Mailingliste zum Thema abonnieren.
Die Beiträge drehen sich um die Spuren der Kolonialvergangenheit und wie die Stadt mit ihnen umgeht. Es geht um Leerstellen von kolonialem Geschehen und (post-)kolonialen Bilderwelten in Hamburg. Kolonialismus hat sich nicht nur in die Länder in Asien, in den Amerikas, in Afrika und Ozeanien eingeschrieben, sondern ebenso in die Museen, Straßen und Ökonomien der kolonisierenden Metropolen, in die Köpfe und Schulbücher der Hamburger*innen.
Vor allem aber wollen wir verschiedene Strategien und empowernde Aktionen beleuchten, die den öffentlichen wie den privaten Raum dekolonisieren, die neue Akzente setzen, die White-Supremacy-Haltungen Einhalt gebieten und sich für eine Kultur der Verständigung einsetzen.
Info - Design und Kalender
Die Gestaltung der Website Decolonizing Hamburg ist in Zusammenarbeit zwischen dem Bildungsbüro Hamburg e.V. und dem Studio Experimentelles Design (HfbK) in Hamburg entstanden. Der Ausgangspunkt war der Wunsch, eine Kalenderfunktion in die Website zu bauen, die Informationen über Veranstaltungen zugänglicher und übersichtlicher machen würde.
Die Bearbeitung dieses Anliegens führte zu einer kritischen Auseinandersetzung mit dem gregorianischen Kalender, der ursprünglich in die Website integriert werden sollte. Dieser Kalender ist nicht nur mit einer christlich-religiösen und politischen Ideologie aufgeladen, sondern hat sich unter der Vielzahl von Kalendersystemen und -arten durch die christliche Missionierung und europäische Kolonialisierung weltweit etabliert. Zeitmessungen, die sich von Ort/Kontext/Raum zu Ort/Kontext/Raum unterscheiden, wurden teilweise durch eine einzige, universalisierte "Zeit" ersetzt.
Damit die Gestaltung des Veranstaltungskalenders nicht zu einer unhinterfragten Reproduktion der kolonialen Hinterlassenschaften wird, wurde für die Darstellung von Zeit, Ort und Raum eine intervenierende und vielleicht irritierende, Fragen hervorrufende Gestaltung gewählt. Es ist ein (symbolischer) Versuch, die Zeit (Veranstaltungen und Ereignisse) in Bezug auf den Kontext oder den Ort, an dem sie stattfinden, zu denken. Die neue Gestaltung der Website bietet ein Design, das den Schwerpunkt auf die Sichtbarkeit der zeitlichen und räumlichen Angaben der Veranstaltungen und Texte selbst legt. Ereignisse, die stattgefunden haben, stattfinden und stattfinden werden, sind punktuell räumlich auf der Karte von Hamburg verortet. Das Design der Website schlägt vor, die Ankündigung von Veranstaltungen durch einen gregorianischen Kalender kritischer und anders zu denken. Darüber hinaus verweist die kontinuierliche Rotation der Hamburg-Karte auf die Kritik an der Produktion und Durchsetzung von Kartensystemen, die keineswegs "neutral", sondern machtvoll und interessensgeleitet waren und sind. Und deren Verwobenheit von Wissenschaft, Militär, Wirtschaft und Gesellschaft sowie deren Produktion von Wissen über die Lebens- und Wirtschaftsräume dieser Welt meist unhinterfragt bleibt.